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FF-Willersdorf Geschichte

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Willersdorf
(Walter HASELBACHER, Verwalter der OF Willersdorf)

Bereits vor der Gründung einer eigenen Feuerwehr gab es in der Gemeinde Willersdorf einen Feuerschutz durch die Freiwillige Feuerwehr Tatzmannsdorf (Tarcsa) - Jormannsdorf.

In einem der Gemeindevertretung Willersdorf übermittelten Beschluß der Freiwilligen Feuerwehr Tatzmannsdorf/Jormannsdorf vom 21. November 1 82 ist folgendes nachzulesen:

"Die Freiwillige Feuerwehr Tatzmannsdorf/Jormannsdorf übernimmt ab sofort unter folgenden Bedingungen den kostenlosen Feuerschutz für die Gemeinde Willersdorf: In der Ortsmitte müssen an einem sicheren und leicht erreichbaren Ort Feuerleitern, Feuerhacken und mehrere Wasserkübel bereitgestellt sein. Geeignete Wasserbehälter müssen gekennzeichnet sein. Im Brandfalle muß die Freiwillige Feuerwehr Tatzmannsdorf/Jormannsdorf auf schnellstem Wege durch einen Feuerreiter verständigt werden."

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Willersdorf erfolgte Ende des Jahres 1889 unter dem damaligen Bürgermeister (Richter) Johann Krutzler (Nr. 18). Zum ersten Kommandanten (Obmann) der Wehr wurde Johann Hutter (Nr. 52) gewählt. Im folgten Gottlieb Mühl (Nr. 75), Mathias Pahr (Nr. 69), Michael Schranz (Nr. 20), Samuel Jany (Nr. 41), Michael Karner (Nr. 75), letzterer wurde in der am 9. Oktober 1932 in Oberwart abgehaltenen außerordentlichen Vollversammlung des Verbandes für Feuerwehr und Rettungswesen im Bezirk Oberwart zur Wahl in den Ausschuß vorgeschlagen und zum neuen Mitglied gewählt (Quelle: Bgld. Feuerwehrmitteilungen Nr. 11 / Seite 205 von 1932). Die genaue Wirkungszeit aller vorgenannten Kommandanten ist unbekannt.

Maßgeblich für die Gründung einer eigenen Feuerwehr war ein Großbrand im sogenannten Schluitwinkel, bei dem 4 Häuser ein Raub der Flammen wurden. Bei diesem Brand wurde sogar die Oberwarter Feuerwehr zu Hilfe gerufen. So steht in der "Oberwarter Zeitung" vom 20. Oktober 1889: "Letzten Samstag abends brannte es in Willersdorf ( Die Oberwarter Feuerwehr wurde sogleich alarmiert, konnte aber leider, weil sie keine Pferde bekommen konnte, wieder nicht ausfahren. Gott bessere diese Zustände!"

In der Gründungszeit unserer Feuerwehr war eine Brandbekämpfung nur mit den einfachsten Hilfsmitteln möglich. Bis zum Jahre 1904 gab es nur eine Kübelspritze. Das Wasser wurde über eine Eimerkette der Löschmannschaft zur Spritze gebracht und erst dann zum Brandplatz gepumpt. Im Jahre 1904 wurde von der Fa. Seltenhofer, Ödenburg, eine Saug/Druckpumpe angekauft. Für die von Pferden gezogene Spritze wurden Pferdebesitzer für den Vorspann eingeteilt. Die Häuser der eingeteilten Pferdebesitzer waren mit einer roten Tafel mit der Aufschrift "Feuervorspann" gekennzeichnet. Für Ausfahrten außerorts wurden je nach Entfernung bis zu S 40,- bezahlt. Im Ortsbereich wurde die Spritze oft von der Mannschaft zur Wasserentnahme gezogen.

Das Pumpen erfolgte von jeweils 8 Mann der Spritzenmannschaft, die sich in kurzen Zeitabständen ablösen mußten. Daher auch der notwendige, hohe Mannschaftsstand von durchschnittlich 40 Mann, der bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beibehalten wurde.

Im Jahre 1927 wurde unter dem Kommandanten der Wehr, Michael Hutter (Nr. 21), ein neues Gerätehaus gebaut. In den Jahren vorher gab es nur in einem Zubau des Schulhauses einen Abstellraum für die Gerätschaften der Feuerwehr. Bereits im Jahre 1932 wurden eine Knaust Motorspritze und ein Mannschaftswagen mit Pferdegespann, worauf auch die Motorspritze befördert werden konnte, angekauft. Der Gespannwagen wurde im Jahre 1945 beim Abzug der russischen Besatzungsmacht mitgenommen. Die Motorspritze war so stark beschädigt, daß sie beim ersten Brandeinsatz defekt wurde. Nachfolger von Michael Hutter wurde Mathias Karner, Nr. 32.

Im Jahre 1947 konnte unter dem Kommandanten Johann Reicher, Nr. 30, (Beginn unbekannt - 1949) trotz großer finanzieller Schwierigkeiten ein alter amerikanischer Armeelastwagen angekauft werden, der von der Kfz-Werkstätte Robert Küffer, Pinkafeld, zu einem Feuerwehrfahrzeug umgebaut wurde. Mit diesem Fahrzeug gab es aber immer wieder technische Probleme. So kam es auch sieben Jahre später auf der Heimfahrt nach einem Brandeinsatz in Riedlingsdorf am 17. April 1954 zu einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem der junge Feuerwehrmann Franz Kirnbauer (Nr. 63) und eine Zivilperson den Tod fanden, weitere 8 Feuerwehrmänner wurden zum Teil schwerst verletzt. Dank guter Kameradschaft konnte aber auch diese schwere Zeit überwunden werden.

Nachfolger von Johann Reicher wurde Johann Ulreich, Nr. 50, von 1949 bis 1951. Mit 1952 übernahm Johann Ulreich, Nr. 36, die Führung der Wehr undleitete diese bis 1956.

Im Jahre 1959 wurde unter dem damaligen Kommandanten Ernst Jany, Nr. 55 (1957 - 1960), eine Tragkraftspritze, Marke VW-Automatik, angeschafft.

Die Weihe dieses Löschgerätes wurde im Rahmen eines feierlichen Festaktes seiner Bestimmung übergeben. Als Patin stellte sich die nach Amerika ausgewanderte Frau Theresia Moos zur Verfügung. Auch in der Wirkungszeit der Kommandanten Alfred Reicher, Nr. 30 (1961 - 1963), und Otto Karner, Nr. 6 (1964 - 1967), mußte aus Geldmangel auf geplante Vorhaben verzichtet werden.

Auf Betreiben des folgenden Kommandanten Johann Wolfger, Nr. 49 (1968 1974), wurde der bereits sehr veraltete Feuerwehrwagen wegen der ständig hohen Reparaturkosten im Jahre 1968 außer Dienst gestellt.

Dank der Aufgeschlossenheit und dem großen Verständnis des damaligen Bürgermeisters Ing. Gustav Hutter und seiner Gemeindevertretung für das Feuerwehrwesen, konnte noch im selben Jahr ein gebrauchtes Kleinlöschfahrzeug, Marke VW-Kombi, angekauft werden. Bald aber stellte sich heraus, daß durch die Vielseitigkeit der Einsätze einer Feuerwehr immer mehr Geräte und Ausrüstungsgegenstände transportiert werden mußten und das Kleinlöschfahrzeug den Anforderungen auf längere Sicht nicht mehr entsprechen wird.

Im Jahre 1974 übernahm Emmerich Karner, Nr. 102, als Kommandant die Wehr. Sein Wirken war stets geprägt von dem Bemühen um die Ortsfeuerwehr Willersdorf.

Am Sonntag, dem 13. Juli 1980, feierte die Ortsfeuerwehr ihr 90jähriges Bestandsjubiläum. Bereits am Vorabend fand beim Kriegerdenkmal eine Totenehrung, verbunden mit einer Kranzniederlegung für alle in den zwei Weltkriegen Gefallenen und die verstorbenen Feuerwehrkameraden statt. Der eigentliche Festtag begann mit einem Frühschoppenkonzert der Trachtenkapelle Gschaidt, NÖ. Zum Festakt am Nachmittag um 14 Uhr waren zahlreiche Ehren- und Festgäste sowie Nachbarsfeuerwehren erschienen. Den Abschluß des Tages bildete eine Tanzunterhaltung im Festzelt.

Um den Ankauf eines neuen Feuerwehrautos zu ermöglichen, wurde von den Feuerwehrmännern der Wehr eine Haussammlung bei der Ortsbevölkerung durchgeführt. Nachträglich an alle Willersdorfer ein herzliches Dankeschön. Diese Sammlung brachte eine hohe Summe ein. Die noch fehlenden Gelder stellten die Gemeinde Oberschützen und das Land Burgenland bereit. So konnte bereits im Frühjahr 1981 ein Kleinlöschfahrzeug (Marke VW LT 35) von der Fa. Rosenbauer angekauft werden.

Die Weihe erfolgte am Sonntag, dem 21. Juli 1981. Nach der Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges durch Feuerwehrkurat Pfarrer Ulreich und Pfarrer Schlögl erfolgte die Schlüsselübergabe von Bürgermeister Ing. Wilhelm Hutter an den Ortsfeuerwehrkommandanten OBI Emmerich Karner. Die Patenschaft für dieses Fahrzeug übernahmen die Frau des Kommandanten, Ilse Karner, Frau Erna Ulreich (Nr. 56), Fachlehrer Linde Pertl (Nr. 31) und die Zimmermeistersgattin Maria Fürst (Nr. 20). Mit dem Reinertrag aus den Veranstaltungen am 13. Juli 1980 und 21. Juli 1981 konnten ein Autofunkgerät sowie zwei Stück Handfunkgeräte angekauft werden. Im Mai 1982 wurde nach 17jähriger Pause wieder der Tag der Feuerwehr in Willersdorf festlich begangen. Seit 18. November 1982 ist unsere Wehr auch im Besitz von 3 Stück Atemschutzgeräten.

Mit Ende des Jahres 1986 legte V. Johann Karner die Funktion des Schriftführers nach 27jähriger Tätigkeit nieder. Die Verabschiedung erfolgte anläßlich der Jahreshauptdienstbesprechung am 5. Jänner 1987. Zu dieser Sitzung war neben Bürgermeister Mag. Frauneder auch der Landesfeuerwehrkommandant, LBD OSR Hans Neubauer, als Ehrengast erschienen. Er lobte in kurzen Worten die Verdienste Johann Karners und überreichte ihm als Dank und Anerkennung eine Plakette der Landesfeuerwehrschule.

Zum Nachfolger Johann Karners wurde OLM Walter Haselbacher gewählt. Die offizielle Ernennung erfolgte anläßlich der Inspektion unserer Wehr am 17. Mai 1987 mit der Überreichung einer Urkunde durch ABI Johann Heinerer.

Am 15. Mai 1987 besuchte der Feuerwehrreferent, Landeshauptmannstellvertreter Dr. Franz Sauerzopf, die Wehr. Ortsfeuerwehrkommandant OBI Emmerich Karner begrüßte im Namen der Ortsfeuerwehr sowie im Namen der anwesenden Bevölkerung Dr. Sauerzopf.

Bei der anschließenden Besichtigung unseres Feuerwehrhauses wurde Dr. Sauerzopf um finanzielle Unterstützung zur Renovierung unseres Feuerwehrhauses im Hinblick auf die 100-Jahr-Feier im Jahre 1989 gebeten. Er versprach, dieser Bitte nachzukommen.

Am 27. Juni 1987 nahm eine Gruppe unserer Wehr an den Bezirksfeuerwehrleistungsbewerben in Redlschlag teil. Bei den am 3. und 4. Juli abgehaltenen Landesfeuerwehrleistungsbewerben erreichte dieselbe Gruppe unter Führung des Gruppenkommandanten OLM Johann Pfeiffer ihr gestecktes Ziel des FLA in Bronze und Silber.

Im Herbst 1987 bekundete OBI Emmerich Karner seine Absicht, die Funktion des Kommandanten aus gesundheitlichen Gründen mit 31. Dezember 1987 abzugeben. Dies wird mit großem Bedauern aller Kameraden aufgenommen. Am Freitag, dem 4. Dezember 1987, wird LM Ernst Karner einstimmig zum neuen Kommandanten der Wehr gewählt.

Bei der Jahreshauptdienstbesprechung am 15. Jänner 1988 übergab OBI Emmerich Karner in Anwesenheit von Bürgermeister Mag. Helmut Frauneder sowie ABI Johann Heinerer offiziell die Führung der Wehr an seinen Nachfolger und verabschiedete sich damit als Kommandant der Ortsfeuerwehr. Er wünschte dem neuen Kommandanten, LM Ernst Karner, für seine verantwortungsvolle Tätigkeit alles Gute.

Sowohl Bürgermeister Frauneder als auch ABI Heinerer lobten in kurzen Worten die 14jährige unermüdliche Arbeit von OBI Karner für die Ortsfeuerwehr Willersdorf.

Schon vor Jahren wurden gemeinsam mit dem örtlichen Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Veranstaltungen abgehalten, deren Reinerlös zum Teil zur Anschaffung verschiedener Kleingeräte verwendet wurde, so z. B. der Ankauf einer Schmutzwasserpumpe (Übernahme am 18. Feber 1987 an der Landesfeuerwehrschule).

In der Jahreshauptdienstbesprechung am 26. Dezember 1988 wurde die Ernennung des ehemaligen Ortsfeuerwehrkommandanten OBI Emmerich Karner für sein verdienstvolles Wirken zum Ehrenkommandanten der Wehr beschlossen, weiters wurde er zur Auszeichnung mit der Florianiplakette vorgeschlagen.

Am 18. Feber 1989 fand die Festsitzung anläßlich 100 Jahre Ortsfeuerwehr statt. Ortsfeuerwehrkommandant LM Ernst Karner konnte dazu unseren sehr geschätzten Landesfeuerwehrkommandanten LBD OSR Hans Neubauer sowie ABI Johann Heinerer, Bürgermeister Frauneder, Vizebürgermeister Hans Jany und den Obmann des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereines Dr. Siegfried Pertl als Ehrengäste begrüßen. Landesfeuerwehrkommandant Neubauer ernannte im Verlauf dieser Festsitzung den Altkommandanten OBI Emmerich Karner zum Ehrenkommandanten und zeichnete ihn mit der Florianiplakette in Gold aus. Den seit 1. Jänner 1987 mit der Führung der Ortsfeuerwehr betrauten LM Ernst Karner ernannte der Landesfeuerwehrkommandant mittels Urkunde definitiv zum Kommandanten der Ortsfeuerwehr und beförderte ihn rückwirkend mit 1. Feber 1989 zum Oberbrandinspektor.

Diese Festsitzung war Auftakt zur eigentlichen 100-Jahr-Feier der Ortsfeuerwehr am Sonntag, dem 4. Juni 1989.

100 Jahren haben die Feuerwehrmänner unserer Wehr getreu dem Wahlspruch "Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr" in freiwillig übernommener Pflicht oft ihre Gesundheit und ihr Leben eingesetzt, dabei auch verloren, mehr oder minder Schäden an ihrer Gesundheit erlitten. Diese freiwillige Pflichterfüllung im Dienst am Nächsten hat für alle große Opferbereitschaft bedeutet; möge diese Bereitschaft auch in Zukunft wie bisher lebendig zum Wohle unseres Ortes und unseres Vaterlandes bleiben.

2008: Ferstigstellung und Einweihung des neuen Feuerwehrhaus

2009: 120 Jahrfeier

2012: Auslieferung und Weihung des neuen Einsatzfahrzeuges

Abschließend aber ein besonderer Dank der Gemeindevertretung für das Verständnis, jene Ausrüstung unseren Feuerwehrmännern zur Verfügung zu stellen, die es möglich macht, im Katastrophenfall dem Nächsten zu helfen.

Mit der Bitte: "Suchen wir auch in Zukunft das Miteinander und nicht das Gegeneinander", soll dieser Rückblick beendet sein.

Gut Wehr!

Kommandanten der Wehr seit ihrer Gründung 1889

Erster Kommandnt:
Johann Hutter
Weitere Kommandanten:
Gottlieb Mühl
Mathias Phar
Michael Schranz
Samuel Jany
Michael Karner
Michael Hutter
Mathias Karner
Johann Reicher
Johann Ullreich
Johann Ulreich
Ernst Jany
Alfred Reicher
Otto Karner
Johann Wolfger
Emmerich Karner
Ernst Karner

Nr. 52

Nr. 75
Nr. 69
Nr. 20
Nr. 41
Nr. 75
Nr. 21
Nr. 32
Nr. 30
Nr. 50
Nr. 36
Nr. 55
Nr. 30
Nr. 6
Nr. 49
Nr. 102
Nr. 64

1889 - ?

Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
Wirkungszeit unbekannt
bis 1949
1949 - 1952
1952 - 1956
1957 - 1960
1961 - 1964
1964 - 1968
1968 - 1974
1974 - 31.12.1987
seit 1.1.1988
         

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